Diesmal zieht es uns ins Glarner Land. Rund um den Stausee Garichti wollen wir das Faschingswochenende verbringen, Standort wird der Berggasthof Mettmen Alp (1.608 m) sein. Die Anreise ist schon abenteuerlich, von Schwanden zieht sich die Straße den Hang hoch, auf der Hinfahrt geht’s noch ohne Schneeketten. Die letzten 1000 Höhenmeter bringt uns dann die Seilbahn auf die Mettmen Alp.
Übers Wochenende sind noch ein paar andere Gäste im Gasthof einquartiert, ab Sonntag werden wir exklusiv betreut. Der Gasthof hat auch Zimmer mit Komfort (warme Dusche), aber wir haben im Haupthaus Lager unterm Dach gebucht und warmes Wasser am Waschtisch gibt es auch.
Die Tour, erster Teil
Anfangs hat uns das Wetter nicht verwöhnt. Dicke Suppe begleitet uns, leider nicht nur den Berg hinauf. Auch die Schneeverhältnisse entsprechen nicht unserer üblichen Erwartung, Pulverhänge bleiben die Ausnahme. Der Ausflug zur Legeler Hütte (2.273 m) findet noch im Blindflug statt, die warme Suppe auf der Hütte ist eine willkommene Stärkung.
Am nächsten Tag gehen wir auf den Blistock (2.405 m), die Gegend können wir nicht so recht bewundern, alles grau in grau und die Abfahrt erfordert eine gehörige Portion Tastsinn.
Der Gasthof
Neben der komfortablen Unterbringung ist auch das kulinarische Engagement des Wirtes lobend zu erwähnen. Morgens gibt es ein reichhaltiges Frühstücks-Buffet, das Abendmenü ist abwechslungsreich und richtig lecker. Da wir eine Vegetarierin mit zu versorgen haben, fragt uns der Wirt für den letzten Abend, ob alle mit einem Käsefondue einverstanden sind. Das muss man uns nicht zweimal fragen. Große Augen erntet der Wirt nur bei der Frage, ob auch Schabziger dabei sein darf. Diese lokale Spezialität müssen wir natürlich erst einmal verkosten, bevor wir zustimmen können.
Die Vorräte an Wein werden stark dezimiert, aber dem Wirt ist es nicht unrecht, dass wir seinen Vorrat sortenrein leeren. Wir entdecken auch in seinem Schnapsregal einen alten Bekannten: die Vieille Prune, die wir immer so gerne getrunken haben, aber deren Bezugsquelle vor einiger Zeit versiegt ist. Mit dem letzten Abend ist das auch das Ende dieser Flasche, so dass wir das Etikett zwecks Ersatzbeschaffung mitnehmen können.
Die Tour, 2. Teil
Aber dann, auf der zweiten Hälfte der Tour, werden wir voll entschädigt. Schon beim Losgehen macht der Himmel auf, die Sonne begleitet uns den ganzen Tag. Die Abzweigung zur Legeler Hütte ist heute unser Pausenplatz mit Blick über die Wolkendecke. Am ersten Tag hätten wir sie fast nicht gefunden …
Tages Ziel ist der Kärpf (2.700 m), auf der Abfahrt hat unsere Schneenase mal wieder Pulverhänge ausgegraben. Ach, Skifahren kann ja doch sooo schön sein.
Am letzten Tag teilt sich die Gruppe. Henriette muss zeitig nach Hause, so hilft sie und Jan dem Wirt das Leergut und den Müll mit der Bahn hinunter zu bringen. Der Rest der Gruppe steigt hinter dem Gasthof noch auf den Matzlenstock (1.962 m) auf, vorbei an einer recht zahmen Gämse, die es sich am Komposthaufen gut gehen lässt. Teilweise führt die Spur über Stock und Stein (bzw. Busch und Hecke). Der Weg nach unten ist dann erstmal steil, sehr zur Freude einzelner Gruppenmitglieder. Aber alle kommen gesund und heil an der Talstation an.
Diesmal sind aber Ketten für den Weg nach unten Pflicht. Alle treffen sich ohne Probleme unten in Schwanden noch zum Mittag und machen sich dann auf den Heimweg. Zuvor wird aber noch der örtliche Coop von seinen Schabziger Käse befreit, da wir befürchten diesen zu Hause nicht auftreiben zu können.
Es war wieder einmal ein wunderbarer Ausflug.
Statistik
Fotoalbum